Nokias Kartendienst HERE geht für 3,07 Mrd. $ an Audi, BMW und Daimler

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Nokia hat heute angekündigt seinen Kartendienst HERE an ein Finanzkonsortium, bestehend aus Unternehmen der deutschen Automobilbranche (Audi AG, BMW Group, Daimler AG), veräußert zu haben. Der Gesamtbetrag für den Verkauf belief sich dabei auf 3,07 Mrd. $. Das Geschäft soll im ersten Quartal 2016 abgeschlossen werden und Nokia rechnet dadurch mit Erträgen in Höhe von 2,75 Mrd. $. Das Unternehmen wird demnach durch die Veräußerung deutliche Gewinne erzielen.

Nokia soll Berichten zu Folge nun den Zusammenschluss mit Alcatel-Lucent stärker in den Fokus der Aktivitäten setzen. In Folge wäre das Unternehmen einer der führenden Anbieter von Netzwerktechnologien. Die Automobilhersteller hingegen sollen HERE vor allem dazu verwenden, die Entwicklung von selbständig fahrenden Autos weiter voranzutreiben und verwenden hierzu die von dem Kartendienst generierten Daten als Grundlage. Zusätzlich soll HERE auch weiterhin für die Nutzer von mobilen Geräten, plattformübergreifend verfügbar bleiben.

Im ersten Halbjahr des laufenden Jahres konnte HERE Einnahmen in Höhe von 606 Mio. $ und damit einen operativer Gewinn in Höhe von 30,7 Mio. $ erwirtschaften. Im gesamten letzten Jahr konnten durch den Geschäftsbereich zwar Umsätze in Höhe von 1,07 Mrd. $ erzielt werden, aber die Verpflichtung zur Abschreibung des imaginären Geschäftswerts in Höhe von 1,33 Mrd. $ führte im Jahr 2014 am Ende trotzdem zu einem Betriebsverlust von 1,36 Mrd. $.

Nokias CEO und Vorstandvorsitzender Rajeev Suri teilte anlässlich des Verkaufs von HERE Folgendes mit: „Mit diesem Schritt können wir die letzte Etappe der Umwandlung von Nokia abschließen. Die frühere Sparte Nokia Siemens Networks wurde wieder eingegliedert, die Sparte Devices and Services wurde abgetreten und für den Verkauf von HERE konnte eine Einigung erzielt werden, von der wir glauben, dass sie den besten Weg für unsere Anteilseigner, Kunden und Mitarbeiter darstellt. In Zukunft werden wir verstärkt an dem Zusammenschluss mit Alcatel-Lucent arbeiten. Sobald dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird ein neues Unternehmen Nokia hervorgehen, das sowohl weltmarktführend im Geschäftsbereich der Breitbandtechnologie und -services ist, als auch Katalysator für Innovationen und Patente für Nokia Technologies sein wird.“

Der Vorstandsvorsitzende von HERE, Sean Fernback, äußerte sich wie folgt: „Ich glaube fest daran, dass die heutige Ankündigung ein sehr gutes Ergebnis für das Unternehmen HERE, seine Kunden und seine Angestellten darstellt. Die neue Eigentümerstruktur erlaubt es uns, die Strategie unser Unternehmen weiter ausbauen zu können und unser Ziel, die Führungsposition in der gesamten Branche der cloudbasierter Navigationssysteme zu übernehmen, schneller verwirklichen zu können.“

Bis zum tatsächlichen Verkauf verbleiben das Unternehmen HERE und seine 6454 Mitarbeiter in der Obhut von Nokia. Nach dem Verkauf bleiben Nokia damit lediglich die Geschäftsbereiche der Breitbandtechnologie und Nokia Technologies. Letztgenannter wird sich hauptsächlich mit der Entwicklung von zukunftweisenden Technologien sowie deren Patentierung beschäftigen. Experten erwarten, dass Nokia auch 2016 weiter Smartphones herstellen und die damit zusammenhängenden Technologien patentieren wird. Selbstverständlich allerdings nur unter Einhaltung der Vertragsverpflichtungen, die durch den 2013 angekündigten und im vergangenen Jahr abgeschlossen Verkauf der Sparte Nokia Devices and Services an Microsoft, entstanden sind.

 

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