Krankenkassen geben Zuschuss für Wearables
Gesundheitsbewusstes Verhalten im Alltag wird seitens einiger Krankenkassen jetzt mit Zuschüssen zu Fitness-Trackern bzw. Smartwatches unterstützt. Die AOK Nordost soll bspw. in Kürze 50 € an alle Kunden vergeben, die sich für den Kauf eines Wearables entscheiden. Voraussetzung hierfür ist, dass der Tracker einige Funktionen, wie Pulsmessung, Schritt- und Kalorienzähler bzw. GPS-Tracking und einige weitere, zur Verfügung stellen kann.
Die Meinungen zu dem geplanten Vorgehen gehen allerdings weit auseinander. Zum einen ist es so, dass es bei den Krankenkassen keine einheitlichen (meist sogar je nach Bundesland unterschiedliche) Regelungen für die Bezuschussung gibt. Zum anderen ist die große Frage, wer tatsächlich von einem derartigen Programm profitieren kann. Sportler können durch die Messung und Speicherung der persönlichen Fitnessdaten durchaus Vorteile für das eigene Training erzielen.
Für alle Personen, die bisher einen eher ungesunden Lebensstil geführt haben, ist es mehr als fraglich, ob die Anschaffung eines Wearables tatsächlich etwas an der gewohnten Denk- und Verhaltensweise ändern wird. Genau der Wechsel von externer Motivation (durch das Device) in interne Motivation, wäre laut einer amerikanischen Studie jezwingend erforderlich, um wirklich zu einer positiven Entwicklung der eigenen Gesundheit beizutragen – leider ist dieser Motivationswechsel aber alles andere als wahrscheinlich.
Zusätzlich zu den oben genannten Punkten, gibt es auch sehr große Bedenken von Datenschützern. Wenn Apps oder Geräte die persönlichen Gesundheitsinformationen gespeichert haben, sollte man als Nutzer sehr stark abwägen, ob man diese Daten an seine Krankenkasse weitergeben möchte und ob diese dort auch tatsächlich ausreichend geschützt sind.
Zusammenfassend ist das Bonusprogramm also, sofern man die eigenen Daten schützt, durchaus für alle interessant, die bereits die feste Absicht hatten, sich in nächster Zeit ein Wearable zuzulegen. Damit kann die Anschaffung der Smartwatch oder des Fitness-Trackers, je nach Programm der eigenen Krankenkasse, etwas günstiger werden. Allerdings sollte man nicht davon ausgehen, dass durch die Verwendung eines derartigen Geräts (allein) eine deutliche Verbesserung der eigenen Gesundheit erreicht wird.