T-Mobile (US) macht Jagt auf Daten-Diebe
T-Mobiles CEO John Legere findet sehr deutliche Worte – ein spontan einberufenes Interview, das am Sonntag auf Periscope ausgestrahlt wurde, hatte einen offenen Brief auf der amerikanischen Homepage von T-Mobile zur Folge. In demselben gibt Legere an, mit aller Härte gegen „Daten-Diebe“ vorzugehen. Die Rede ist von all den Kunden, die ihre Flatrates für mobilen Daten-Transfer, per Tethering, über die Beschränkung von 7 GB/ Monat hinaus nutzen. Legere lässt keinen Zweifel daran, dass es dem Unternehmen wirklich ernst damit ist und gleichzeitig wurde eine umfangreiche Sammlung FAQs online gestellt, die en detail beschreibt, wie dieses Vorgehen genau aussehen wird.
Laut T-Mobiles CEO benutzt ein kleiner Teil der Vertrags-Kunden, Apps und Services, die ihre Tethering-Nutzung verschleiern. Damit können diese Personen in Verbindung mit ihren Flatrate-Verträgen einen Daten-Hotspot erstellen, der alle verbundenen Geräte praktisch unbegrenzt mit Daten in Highspeed-Übertragungsgeschwindigkeiten versorgt (die Drosselung sollte ab 7GB erfolgen). Legere teilt weiter mit, dass einige Kunden auf diese Art und Weise bis zu 2 TB in einem Abrechnungszeitraum verbrauchen. Des Weiteren soll dieses Verhalten negative Auswirkungen auf die Nutzungsmöglichkeiten anderer Kunden haben. Aus diesem Grund hat das Unternehmen jetzt einen Weg ausgearbeitet, wie dem Ganzen Einhalt geboten werden kann.
Laut des Berichts verwendet T-Mobile hierzu eine neue Netzwerk-Technologie, mit der man auch die Tethering-Aktivitäten der Kunden aufspüren kann, die vorher verborgen geblieben sind. Mit dem heutigen Tag (31.08.2015) werden deshalb 3000 T-Mobile-Kunden, die in der Vergangenheit das Daten-Tethering stark missbräuchlich genutzt haben, kontaktiert und abgemahnt. Sollten sie ihr Verhalten auch weiterhin nicht einstellen, werden sie zunächst automatisch in einen begrenzten Datentarif zurückgesetzt, bei dem unabhängig von der Verwendung der Daten (mobiles Internet oder Tethering), nach einem gewissen Volumen die Geschwindigkeit gedrosselt wird. Das Unternehmen hofft dabei auf die Einsicht dieser Kunden, behält sich aber bei wiederholter Missachtung weitere Schritte vor.
T-Mobile macht jedoch keine genauen Angaben darüber, wie genau die Tethering-Nutzung überprüft werden soll (bisher wurden hierfür die Nutzerkennungen betrachtet), aber mit Sicherheit wird es nicht lange dauern, bis jemand die genaue Vorgehensweise entschlüsselt hat. In Folge wird T-Mobile wieder nachziehen und die Lücke schließen und so weiter. Dieses Katz- und Mausspiel wird dann Wahrscheinlich nie mehr enden. Unabhängig davon, ob die missbräuchliche Nutzung von Tethering wirklich die Performance für andere Kunden beeinträchtigt oder nicht – in jedem Fall werden bei der Internet-Nutzung am PC oder Tablet mehr Daten verbraucht als am Smartphone. Aus diesem Grund hat die Diskussion über die Beschränkung der Nutzung also durchaus seine Berechtigung – insbesondere wenn mobile Daten als solche wirklich begrenzt sein sollten. Ob die Wortwahl von Legere, dass es sich hierbei um einen „Diebstahl“ (des von T-Mobile zur Verfügung gestellten Datenvolumens) im eigentlichen Sinne handelt, wirklich zutrifft oder nicht, wird am Ende allerdings wohl von anderer Seite geklärt werden müssen.