Ab Android N wird Java durch OpenJDK ersetzt
/Google hat gegenüber VentureBeat bestätigt, dass ab Android N auf die Verwendung von Java-APIs (Programmierschnittstellen) verzichtet wird. Um einem weiteren Gerichtsverfahren aus dem Weg zu gehen wird Googles Open Source Betriebssystem mit dem nächsten großen Update zu OpenJDK wechseln. Das letztere ist eine Open-Source-Variante des von Oracle bereitgestellten Java Development Kits. Die Gerichtsverhandlungen zwischen den beiden Unternehmen haben bereits im Jahr 2010 begonnen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Oracle Google vorgeworfen die Java-APIs ohne Genehmigung zu verwenden. Google argumentiert hingegen, dass sich die Schnittstellen aufgrund ihres Stellenwerts in der Softwareentwicklung überhaupt nicht urheberrechtlich schützen lassen.
2012 entschied eine Jury zu Gunsten von Google – nur zwei Jahre später wurde dieses Urteil jedoch zum Teil wieder aufgehoben. Im vergangenen Juni hat der Supreme Court das Verfahren nun an ein weniger hohes Gericht abgegeben. Sollte Oracle den Rechtsstreit gewinnen, könnte Google für jedes einzelne Android-Device (das vor Android N erschienen ist) zur rechenschafft gezogen werden. Ein Sieg für Google würde jedoch an der Entscheidung des Konzerns auf Java zu verzichten und die Open- Source–Variante zu verwenden nichts ändern. Trotzdem ist Google nach wie vor der Ansicht, dass man sich APIs nicht patentieren lassen kann.
Der aus dem Ganzen resultierende Gesamteffekt für App-Entwickler ist eine vereinheitlichte Programmiersprache. Auch wenn Google mitteilt, es ginge hierbei darum Open Source Quellcodes als solche zu unterstützen ist das ganz offensichtlich nicht der Fall. Die Absichten des Konzerns spiegeln sich vielmehr in einem im November erschienen Code-Commit wieder. 8902 Dateien wurden verändert und dabei wurde (ausschließlich) der OpenJDK-Code zu Android hinzugefügt.
Veränderungen für Android-Nutzer ergeben sich hingegen nahezu keine, denn das Betriebssystem arbeitet als solches wie immer.