Google bringt eigenel mobilen Bezahldienst
Google arbeitet schon seit längerer Zeit an „Hands Free“ und ist allem Anschein nach mit der Entwicklung des neuen mobilen Bezahldienstes jetzt soweit fortgeschritten, dass das Projekt in eine zeitliche begrenzte Testphase übergehen konnte. Hands Free ermöglicht dabei allen Android- und iOS-Usern ein kontaktloses Bezahlen, auch ohne an der Kasse das Smartphone aus der Tasche holen zu müssen. Derzeit wird der Google Service nur für die Bewohner von South Bay (San Francisco) zur Verfügung gestellt und auch nur einige (wenige) Restaurants wie beispielsweise McDonald‘s oder Papa John’s akzeptieren diese Art der Bezahlung. Die bereitgestellte App nutzt eine Kombination aus Wi-Fi, Bluetooth und den Ortungsdiensten, um anzugeben, ob man sich in der Nähe eines teilnehmenden Einzelhändlers oder Restaurants befindet.
Die Nutzung von Hands Free wird im Folgenden erläutert. An der Kasse muss man mitteilen, dass man mit Google bezahlen möchte und seine Initialen angeben. Der Kassierer überprüft dann die Identität durch den Abgleich mit dem angezeigten Profilfoto. In einigen Geschäften müssen aufgrund einer geschickt platzierten Kamera, die automatisch das eigene Gesicht mit dem Profilbild vergleicht, nicht einmal die initialen angegeben werden. Die Transaktion wird nach der Bestätigung der Identität ohne weiteres Zutun seitens des Kunden oder Kassierers abgewickelt. Google will scheinbar mit seinem mobilen Bezahldienst bis an die Grenze des Machbaren gehen. Alle die Hands Free in South Bay testen, erhalten zudem als Anreiz zur Nutzung eine einmalige Reduzierung des Kaufpreises um 5$, wenn die App das erste Mal zum Bezahlen benutzt wird. Der Gutschein ist logischerweise nur in teilnehmenden Geschäften einlösbar.
Mobile Bezahldienste kommen sowohl bei den Kunden als auch bei Einzelhändlern immer besser an. Allein in den USA registrieren sich jeden Monat ungefähr 1,5 Millionen neue Nutzer für Android Pay und es gibt bereits über 2 Millionen Geschäfte, die den Dienst unterstützen. Dank einer ganzen Reihe von Werbespots, die (in den USA) gerade auf Heavy Rotation laufen, macht auch Samsung deutlich, dass ihr eigener Bezahldienst Samsung Pay überall dort bereitgestellt wird, wo Kreditkarten akzeptiert werden – dank der Magnetic Secure Transmission (MST).
Hands Free könnte sich unter allen Services für kontaktloses Bezahlen, allerdings als einfachste Lösung für den Kunden herauskristallisieren. Das größte Problem von Hands Free ist derzeit die Tatsache, dass es noch in den Kinderschuhen steckt, die Dienste der Konkurrenz jedoch schon wesentlich weiter entwickelt und verbreitet sind. Google kann diesen Vorsprung mit Sicherheit aber noch aufholen – groß genug ist das Unternehmen.