Qualcomm – in Kürze 3 neue Snapdragons
Die letzten offiziellen Nachrichten von Qualcomm gab es im Dezember 2015, mit der Ankündigung, dass die beiden Prozessoren Snapdragon 618 und 620 in Snapdragon 650 und 652 umbenannt werden. Ziel dieses Schritts war es, die beiden Modelle von den Chips mit ähnlicher Bezeichnung, aber weniger Leistungsfähigkeit (Snapdragon 615, 616 und 617) abzugrenzen. Heute stehen jedoch nicht erneut Umbenennungen auf der Agenda, sondern Qualcomm hat deutlich interessantere Neuigkeiten. Der Hersteller kündigt an, dass die Snapdragon-Familie 3 Mitglieder erhält. Neu hinzugekommen sind die Modelle Snapdragon 625, 435 und 425. Zeit also die Neuankömmlinge genauer unter die Lupe zu nehmen.
Snapdragon 625
Das erste neue Mitglied ist der 14nm Snapdragon 625, der sich als Nachfolger des 617 positioniert. Wie es von jedem guten Nachfolger erwartet wird, hat der Snapdragon 625 dabei natürlich auch einige wichtige Verbesserungen mit im Gepäck. Qualcomm gibt an, dass der Stromverbrauch nun um 35% niedriger ist als der des SD 617, was eine längere Batterielaufzeit bei sonst identischer Auslastung verspricht. Die Architektur des Snapdragon 625 ist ein 64-Bit Achtkernprozessor mit Cortex-A53-Kernen, der mit maximal 2,0 GHz getaktet werden kann. Außerdem ist der SoC mit dem schnellen X9 LTE Modem ausgestattet, das in der Spitze Down- und Uploads von 300Mbps bzw. 150 Mbps bereitstellt. Video-Aufnahmen in 4K sind nun ebenfalls möglich und darüber hinaus unterstützt der Chipsatz Rückkameras mit bis zu 24 MP sowie Frontkameras mit bis zu 13 MP. Zu guter Letzt ist er dank der Adreno 506 GPU auch für Grafikanwendungen bestens gerüstet.
Snapdragon 435
Der 28nm Snapdragon 435 ist der nächste in der Reihe und besitzt ebenfalls einen 64-Bit Achtkernprozessor – hier aber mit einer maximalen Taktfrequenz von 1,4 GHz. Highlight des SD 435 ist das integrierte X8 LTE Modem, welches erstmalig in einen Snapdragon der 400er Reihe verbaut wurde. Das Modem unterstützt LTE nach Cat.7 und demnach Geschwindigkeiten von bis zu 300 Mbps im Download und bis zu 100 Mbps im Upload. Die Dual-ISPs (Image Signal Processors) unterstützen Kameras mit bis zu 21 MP. Der SD 435 sorgt bei allen Displays mit einer Auflösung von bis zu 1080 x 1920 für ein ruckelfreies Bild. Um die Grafik kümmert sich die Adreno 505 GPU.
Snapdragon 425
Das Schlusslicht – auch in technischer Hinsicht – bildet der Snapdragon 425. Hierbei handelt es sich um einen 28nm Vierkernprozessor mit vier Cortex-A53-Kernen und einer maximalen Taktfrequenz von 1,4 GHz. Da es sich bei dem SD 425 um den Nachfolger der Einstiegsklasse-Chips Snapdragon 410 und 412 handelt, sind diese Leistungswerte aber keineswegs schlecht. Das LTE Cat.4 X6 Modem ermöglich Übertragungsraten von bis zu 150 Mbps im Download und bis zu 75 Mbps im Upload. Die Adreno 308 GPU ist hier das Mittel der Wahl für die Grafikanwendungen und Kameras werden bis zu 16 MP unterstützt.
Mit der Ankündigung der neuen Chipsätze stellt sich natürlich direkt die Frage, wann diese auf den Markt kommen und am Ende tatsächlich auch in Devices zum Einsatz kommen werden. Die Antwort hierauf ist laut der bisherigen Stands der Informationen, dass die Smartphone-Hersteller Qualcomms neue Snapdragons ab Mitte 2016 testen können. Erste Geräte werden dann für die zweite Jahreshälfte erwartet.