Wie seid Ihr auf die Idee für ihre App gekommen? Wieso habt Ihr Euch für eine Veröffentlichung auf Android entschieden?
Angefangen hat das Ganze in unserem 6. Semester an der Wirtschaftsakademie Schleswig-Holstein. Im Projektmodul E-Business galt es, Geschäftsmodelle mit dazugehörigen Prototypen zu entwickeln. Da wir alle Black Stories sehr gerne spielen und etwas im Bereich mCommerce machen wollten, entstand die Idee mit Crime Scenes etwas Ähnliches als Spiele-App für Android zu entwickeln. So haben die Spieler ihre Spielkarten immer dabei und verfügbar. Ein Novum war, die App als Gesellschaftsspiel zu konzipieren – wir wollen erreichen, dass die User nicht mehr nur alleine mit ihrem Smartphone spielen, sondern wieder in Gesellschaft mit Freunden Spaß haben.
Die Entscheidung für Android wurde maßgeblich dadurch beeinflusst, dass wir bereits Java-Programmiererfahrung haben und der Einstieg in den Market neuen Entwicklern leicht gemacht wird. Außerdem sehen wir Android als ein aufstrebendes OS, welches in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen wird.
Könnt Ihr kurz den Prozess von der Idee bis zur Veröffentlichung im Android Market beschreiben?
Zunächst stand die Konkretisierung der Idee und der Funktionalitäten, die abgebildet werden sollen, im Vordergrund. Fast parallel dazu erarbeiteten wir ein Geschäftskonzept und dazugehörige Strategien hinsichtlich Erlösmodell, Markteintritt, Konkurrenz etc. Weiter wurde in mehreren Sitzungen ein Layout designt und Stück für Stück in einem Prototyp realisiert. Bereits von Beginn an dachten wir uns nach und nach Rätsel aus und schrieben diese in Englisch und Deutsch nieder. Mit dem Programmieraufwand war dies der aufwändigste Teil. Auch die Grafiken zu den Geschichten wurden parallel durch ein Teammitglied gezeichnet.
Nach diversen Tests auf Android-Smartphones von uns und Studienkollegen, war nach etwa 8 Wochen ein finaler Prototyp entstanden. Ende März 2011 konnte dann Crime Scenes 1.0 im Android-Market veröffentlicht werden.
Seitdem arbeiten wir kontinuierlich daran, Crime Scenes weiter zu verbessern und in der Welt bekannt zu machen. Zu diesem Zweck haben wir eine eigene Facebook Fanpage an den Start gebracht, auf der sich die Leute informieren können.
Habt Ihr noch weitere Verbesserungen und Funktionen für ihre App geplant?
Wir haben noch viele Ideen für Verbesserungen und neue Funktionen und arbeiten stetig an der Weiterentwicklung. Seit der Veröffentlichung von Crime Scenes gab es bereits zwei kleinere Updates mit diversen Änderungen. Grundsätzlich ist in Planung bei jedem größeren Update neue zusätzliche Rätsel in die App zu laden. Wir hoffen dabei auch auf Unterstützung durch die Spieler, die uns über die App oder unsere Facebook Seite eigene Rätselideen zukommen lassen können. Derzeit planen wir Dinge wie eine elementare Suchfunktion, die optionale Untermalung mit Sounds und die Möglichkeiten seine Favoriten in einer Liste zu markieren. Auch wollen wir die Vernetzung mit unserer Facebook-Seite vorantreiben und Facebook-Freunde mit kleinen Extras belohnen. Wir haben noch viele Ideen und Pläne.
Seid Ihr auch auf anderen Plattformen (z. B. iOS oder Blackberry) aktiv? Inwieweit unterscheidet sich die Arbeit mit den verschiedenen Plattformen?
Obwohl wir erste Anfragen nach einer iPhone Version bekommen haben, sind wir aktuell nur auf der Android-Plattform aktiv. Dieses hat verschiedene Gründe. Zum einen halten wir Android für eine sehr spannende Plattform, die sich immer größerer Beliebtheit erfreut. Zum anderen sind aus unserer Sicht die Einstiegsbarrieren bei Android bezüglich Kosten und Programmier-Know-How am niedrigsten. Außerdem ist man durch die Offenheit der Plattform sehr flexibel in der Programmierung und im Design.
Welche Probleme sind bei der Entwicklung für Android aufgetreten? Welche Verbesserungen sollte Google aus Eurer Sicht als erstes angehen?
Direkte Probleme bei der Entwicklung gab es nicht. Allerdings wird der Vorteil, dass Android auf vielen verschiedenen Endgeräten mit z.B. verschiedenen Display-Größen läuft, schnell zu einer kleinen Hürde. Aber auch das haben wir geschafft, weil wir auch durch unsere Kommilitonen viele Testgeräte zur Verfügung hatten. Google sollte unserer Meinung nach schnellstens alternative Bezahlmöglichkeiten wie PayPal und Providerbilling einführen, um den Kreis der potenziellen Käufer zu erweitern.
Ist die Existenz verschiedener Android Versionen für Euch ein Problem?
Mit den verschiedenen Versionen haben wir keine Probleme gehabt, da wir für Crime Scenes vorerst nur grundlegende Funktionen nutzen. Unsere App läuft auf allen Versionen ab 1.6.
Seid Ihr mit der Resonanz zufrieden, die Ihr bisher auf Eure App erhalten haben?
Grundsätzlich sind wir mit der ersten weltweiten Resonanz sehr zufrieden. Die Downloads der Lite Version übertreffen unsere Erwartungen um ein Vielfaches. Die meisten Benutzer erkennen die Vorteile unserer App gegenüber dem klassischen Kartenspiel und honorieren dieses. Im Android Market hat die Lite-Version aktuell 4 Sterne und die Pro 5 Sterne. Trotzdem ist eine Spiele-App, die nicht alleine, sondern nur in der Gruppe gespielt werden kann, ungewöhnlich und stößt somit nicht überall auf Gegenliebe. Besonders im Ausland können viele Leute noch nichts mit dem Spielprinzip von Black Stories anfangen. Dort sehen wir noch Potenzial.
Habt Ihr momentan weitere Android Apps in Planung? Wenn ja, welche?
Weitere Apps sind zurzeit nicht in Planung. Wir wollen uns erst mal voll und ganz auf die Weiterentwicklung von Crime Scenes konzentrieren. Aber wer weiß, vielleicht kommen uns ja noch einige Ideen. 😉
Welche Smartphones nutzt Ihr für Euch selbst?
HTC Desire HD
HTC Desire Z
HTC Legend
HTC Magic
Vielen Dank für das nette Gespräch.
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