Zum jetzigen Zeitpunkt haben Entwickler von Smartphone Applikationen grundsätzlich zwei Möglichkeiten, um mit ihren Apps Umsätze zu generieren: Entweder sie binden innerhalb der Apps Display- oder Textanzeigen ein und hoffen auf relevante Werbeerlöse oder sie machen die App selbst kostenpflichtig.
Die schwierige Refinanzierung von Apps
Durch den sprunghaften Anstieg verfügbarer Apps, die in vielen Fällen über die gleichen Funktionen verfügen, können aber in Zukunft wohl nur die App Entwickler auf signifikante Verkaufserlöse hoffen, deren Applikation sich von den Mitbewerbern abhebt. Ansonsten ist eine kostenlose App der bessere Weg, damit die Nutzer keinen Bogen darum machen und zum freien Konkurrenzprodukt greifen.
Im Anzeigenbereich haben auch Apps mit sinkenden Klickraten zu kämpfen, so dass nur Apps mit besonders hoher Reichweite auf eine komplette Refinanzierung mit diesem Modell hoffen können.
Mit dieser Ausgangssituation lohnt es sich, den Blick auf das Mobile Affiliate Marketing zu richten. Die dabei entscheidende Frage: Kann Mobile Affiliate Marketing ein relevanter Weg sein, die Einnahmen der eigenen App zu erhöhen?
Im „klassischen“ Internet hat sich das Affiliate Marketing mittlerweile als fester Bestandteil des Online-Marketings etabliert und sich zu einem erfolgreichen und wachstumsstarken Verkaufskanal entwickelt. Während die Vergütung beim Display Advertising in der Regel auf Basis von Pay-per-Click (PPC, ein Klick auf den Link in einer Anzeige) oder TKP (Tausender-Kontakt-Preis, auch CPM genannt) erfolgt, hat sich beim Affiliate Marketing die Bezahlung per CPO (Cost-per-Order) oder auch CPA (Cost-per-Action) etabliert. Im konkreten Fall zahlt der Werbetreibende eine Provision zahlt an den App Entwickler, wenn er durch die Werbung einen neuen Kunden (z. B. durch Produktverkauf) oder Interessenten (z. B. durch Bestellung eines Katalogs).
Da dem Werbetreibenden (Advertiser) also nur im Erfolgsfall Kosten entstehen, können die Provisionen je nach angebotenem Produkt recht hoch ausfallen (z. B. 100 Euro für einen vermittelten Mobilfunkvertrag). Spricht der Entwickler mit seiner App also eine passende und kaufaffine Zielgruppe an, kann er mit Mobile Affiliate Marketing deutlich höhere Einnahmen generieren, als mit klassischen Anzeigen.
Momentan ist die Anzahl der Advertiser, deren Affiliate Programm auch den mobilen Bereich abdecken, noch sehr überschaubar. Allerdings lässt sich bereits jetzt beobachten, dass die Anzahl der Programme steigt und dieser Trend wird sich zukünftig definitiv verstärken.
Alles nur Werbung?
Die Möglichkeiten, Mobile Affiliate Marketing als Refinanzierungsinstrument für Apps nutzbar zu machen, erschöpfen sich keineswegs an der Platzierung von Bild- oder Textwerbung innerhalb der App. Durch die Shop-APIs der Advertiser kann der App Entwickler auf die Produktdaten des Advertisers zugreifen und diese für die Attraktivität seiner App nutzen.
Beispielsweise können bestellbare Produkte eingebunden werden, die zum Thema der App passen (z. B. angesprochene Zutaten einer App mit Essensrezepten). Auch vom Advertiser angebotene Gutscheine lassen sich auf diese Weise nutzen, die mittels Standortbestimmung sogar für Offline-Geschäfte genutzt werden können. Durch die Zusammenführung von Daten verschiedener Shops entstehen innerhalb der App komplette Preisvergleiche (die jederzeit durch den in das Smartphone integrierte Barcode Scanning angesteuert werden können) oder Gutscheinportale – der Kreativität sind online wie offline fast keine Grenzen mehr gesetzt.
Insgesamt lässt sich schon sagen, dass sich App Entwickler ernsthaft mit den Möglichkeiten auseinander setzen sollten, die das Mobile Affiliate Marketing ihnen bietet.
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