HTC Desire S

Bildschirm & Handhabung

Bei der Displaygröße bleibt sich HTC treu und hat wie beim HTC Desire auf ein 3,7“ Zoll Display gesetzt, das mit 480 x 800 Pixeln auflöst. Das Super LCD-Display liefert eine sehr gute Bildqualität, auch wenn das kürzlich erschienene HTC Incredible S die Nase ein kleines bisschen vorne hat. Auch die brillante Kontrast- und Farbdarstellung eines AMOLED-Displays wird nicht ganz erreicht. Sonst gibt es hier aber nichts zu Bemängeln. Der Touchscreen reagiert präzise auf Finger-Eingaben, egal ob mit einem oder mehreren Fingern (Multitouch-Befehle).

Mit einem Gewicht von 130 Gramm ist das Desire S etwas leichter als das Desire, das 5 Gramm mehr auf die Waage bringt. Auch die Abmessungen sind mit 11,50 x 5,98 x 1,16 cm minimal kleiner ausgefallen. Insgesamt fühlt sich das HTC Desire S beim Halten fast genauso an wie das HTC Desire. Es tritt damit auch diesmal nicht in den Wettbewerb um das dünnste Smartphone ein und überlässt das Feld Geräten wie dem Samsung Galaxy S 2 oder dem LG Optimus Black.

Die eingesetzte Sense-Oberfläche ist klasse, was wir auch schon beim Incredible S erleben durften. Besonders bei Telefonaten wird deutlich, wie durchdacht und ausgereift die hauseigene HTC-Oberfläche inzwischen ist. Sie bietet auch genügend Freiheit, damit der Nutzer die Homescreens mit Widgets, Shortcuts etc. an persönliche Vorlieben anpassen kann.

Geschwindigkeit & Akkulaufzeit

Als Prozessor kommt wieder ein 1 GHz Qualcomm Snapdragon Prozessor zum Einsatz. Damit haben sich HTC – wie auch beim HTC Incredible S – gegen die Verwendung eines Dual Core Prozessors (wie z. B. beim LG Optimus Speed) entschieden. Die zusammen mit Android 2.3 (Gingerbread) abgelieferte Arbeitsgeschwindigkeit sorgt dafür, dass momentan niemand die Abwesenheit eines Prozessors mit zwei Kernen besonders bemerken wird. Ob sich dieser Umstand zukünftig ändern wird, ist momentan schwer vorauszusagen.

Bei der Akkulaufzeit konnte HTC sich steigern und so lassen sich mit dem Desire S fast sieben Stunden Dauergespräch mit einer Akkuladung führen. Bei einem normalen Nutzungsverhalten bedeutet dies, dass man für das Smartphone etwa alle drei bis vier Tage einen Aufenthalt an der Streckdose einplanen muss.

Anschlüsse & Speicher

Die Laustärkeregelung befindet sich beim HTC Desire S im oberen Bereich des linken Seitenteils. An der unteren Geräteseite wurde der MicroUSB-Anschluss für das Akkuladekabel angebracht. Auf der Oberseite sind hingegen die Powertaste zum Ein- und Ausschalten sowie der Eingang für den Kopfhörer zu finden.

Mit 1,1 GB fällt der interne Speicher des Smartphones etwa doppelt so groß aus wie beim Vorgänger und damit ausreichend aus. Auf Wunsch können per MicroSD-Karte bis zu 32 GB nachgerüstet werden. Apps lassen sich beim Desire S vom internen Speicher auf die SD-Karte verschieben, so dass es in der Regel nicht zu Speicherplatzproblemen kommen dürfte.

Telefon & Textnachrichten

Die Akustik während eines Gesprächs ist überdurchschnittlich gut. Das Gegenüber kann jederzeit gut verstanden werden und seine Stimme hat einen klaren Klang. Nebengeräusche waren nicht zu vernehmen.

SMS, Emails und andere Texte lassen sich dank großem Display und dem gute reagierenden Touchscreen sehr komfortabel eingeben. Dank Android 2.3 (Gingerbread) profitiert das HTC Desire S auch von der verbesserten Android-Tastatur.

Multimedia: Musik, Fotos & Videos

Die Kamera des HTC Desire S hat erneut eine Auflösung von 5,0 Megapixeln und verfügt neben einem LED-Blitz auch über Autofokus. Die Qualität der Fotoaufnahmen ist vergleichbar mit der des Desire, bei der Fotoschärfe zeigt sich die Desire S-Kamera etwas verbessert. Insgesamt bleibt es aber dabei, dass bei Tageslicht aufgenommene Aufnahmen zumeist gut zu verwenden sind, während die Ausschussquote bei dunklerer Umgebung trotz LED-Blitz zunimmt.

Neuerdings lassen sich mit der Kamera auch Videos in HD-Qualität (720 Pixel) aufzeichnen. Der Qualitätssprung ist deutlich erkennbar und liefert zufriedenstellende Ergebnisse. Die zusätzlich eingebaute Front-Kamera ist für Videotelefonate geeignet. Musik kann in vielen unterschiedlichen Formaten abgespielt werden, der passende Musik Player ist bereits auf dem Gerät vorinstalliert. Zahlreiche Alternativen bietet ansonsten der Android Market.

Unterwegs online gehen: Internet & Email

Das HTC Desire S geht per UMTS oder WLAN online und unterstützt dabei auch Flash 10.2. Der Downloadbeschleuniger HSDPA kommt auf 14,4 Mbit pro Sekunde, der Uploadbeschleuniger HSUPA unterstützt Geschwindigkeiten bis 5,76 Mbit pro Sekunde. Mit dieser opulenten Ausstattung und der guten Bildqualität macht es großen Spaß, das HTC Desire S zum Surfen in die Hand zu nehmen. Websites werden schnell aufgebaut und die präzise Touchscreen-Steuerung tut ihr übriges.

Emails lassen sich auf verschiedene Weisen (POP3, IMAP oder Exchange) abrufen. Alternative Email-Apps können im Android Market heruntergeladen werden (siehe: Die besten Email Apps für Android).

Betriebssystem: Android 2.3 (Gingerbread)

Das HTC Desire S wird im Gegensatz zum HTC Incredible S direkt mit Android 2.3 (Gingerbread) ausgeliefert. Damit gehören Slowdowns so gut wie vollständig der Vergangenheit an und der Nutzer kann jederzeit flüssig durch die Menüs navigieren. Gegenüber Android 2.2 (Froyo) profitieren Android 2.3-Smartphones u. a. auch vom geringeren Akkuverbrauch und der neuen, bedienungsfreundlicheren Touchscreen-Tastatur.

Die theoretische Möglichkeit, die Near Field Communication-Funktion von Android 2.3 (Gingerbread) zu verwenden, scheitert allerdings am fehlenden NFC-Chip. HTC hat sich gegen den Einbau eines solchen Chips entschieden.

Nützliche Programme: Android Apps

Mit dem HTC Desire S haben Käufer Zugriff auf den Android Market, in dem sie mehr als 150.000 Apps zu jedem denkbaren Themenbereich finden. Bereits auf dem Gerät vorinstalliert sind u. a. Youtube und Google Maps.

Mit Google Maps wird das Gerät auch zu einem vollwertigen Navigationssystem. Allerdings muss beachtet werden, dass für die Nutzung eine Online-Verbindung notwendig ist. Neuerdings bietet die Google Maps Navigation auch die Möglichkeit, vor Straßen mit zurzeit hohem Verkehrsaufkommen zu warnen und rechtzeitig eine Alternativroute vorzuschlagen.