Als ASUS die ersten Bilder ihrer drei angekündigten Honeycomb-Android Tablets veröffentlichte, konnten die Geräte sofort neugierige Blicke auf sich ziehen. Denn im Gegensatz zu den normalen Tablets brachten alle drei ASUS Ankündigungen ihre Besonderheiten mit: Während das ASUS Eee Pad Slider über eine Ausziehtastatur verfügt, brachte das ASUS Eee Pad MeMo den Eingabestift (Stylus) zurück auf die Karte. Das ASUS Eee Pad Transformer hingegen möchte durch eine Anstecktastatur Die Lücke zwischen Laptop und Tablet schließen. Wenn das gelingt, dürfte der Erfolg des Android Tablets vorprogrammiert sein. Nun hat sich das Transformer bei uns zum Test eingefunden.
Bildschirm & Handhabung Mit seinem 10,1 Zoll Display aus besonders robustem Gorilla Glas und der Bildschirmauflösung von 1280 x 800 Pixeln entlockt ASUS dem Eee Pad Transformer eine gute Bildqualität auf dem Niveau aktueller Mitbewerber-Produkte. Bei direkter Sonneneinstrahlung nimmt die Erkennbarkeit der dargestellten Elemente ab, sie bleiben aber auch dann noch erkennbar. Mit 680 Gramm ist das Eee Pad Transformer leichter als das Motorola Xoom und das Acer Iconia Tab A500, wiegt allerdings rund 80 Gramm mehr als das Samsung Galaxy Tab 10.1. Die Abmessungen betragen 27,10 x 17,10 x 1,29 cm. Grundsätzlich bevorzugen wir die großen Tablets zum Couch-Surfen, während die Stärken eines 7 Zoll Tablets wie dem HTC Flyer in ihrer Mobilität liegen. Wie das ASUS Eee Pad Transformer am meisten genutzt wird, hängt aber auch davon ab, welchen Stellenwert es als Laptop-Ersatz für jeden Nutzer hat. Mit Android 3.0 (Honeycomb) hat der Nutzer die Möglichkeit, seine Homescreens mit Widgets, Shortcuts etc. zu personalisieren. Der Touchscreen des ASUS Eee Pad Transformer reagiert präzise auf Finger-Eingaben und hat auch mit Multitouch-Befehlen keine Schwierigkeiten. ASUS hat die Oberfläche von Android 3.0 (Honeycomb) ohne große Änderungen übernommen. Geschwindigkeit & Akkulaufzeit Beim ASUS Eee Pad Transformer kommt ein 1 GHz Tegra 2 Dual Core Prozessor von Nvidia zum Einsatz, der mit seinen zwei Kernen im Zusammenspiel mit Android 3.0 (Honeycomb) für ein sehr schnelles Arbeitstempo sorgt. Der gleiche Prozessor wird auch von einigen anderen Tablets mit Android 3.0 (Honeycomb) eingesetzt, z. B. beim Motorola Xoom oder dem Acer Iconia Tab A500. Der Akku hält knapp neun Stunden, bevor ein Gang zur Steckdose notwendig wird. Durch die Docking-Tastatur kann die Laufzeit auf knapp 16 Stunden erhöht werden, da diese über einen eigenen Akku verfügt. Anschlüsse & Speicher Auf der rechten Seite befinden sich Anschlüsse für Kopfhörer und ein Mikrofon, ein Mini HDMI-Anschluss und ein Steckplatz für die externe SD-Karte (MicroSD). Das linke Seitenteil beherbergt die Powertaste zum Ein- und Ausschalten des Bildschirms bzw. Geräts und die Lautstärkeregelung. Das Tablet wird in zwei verschiedenen Versionen mit unterschiedlichen Speicherplatzgrößen angeboten (16 GB und 32 GB). Darüber hinaus können über eine externe SD-Karte maximal weitere 32 GB Speicherplatz nachgerüstet werden. Außerdem bietet ASUS mit dem Web Storage Service theoretisch unbegrenzten Speicherplatz an. Allerdings werden die Daten hier online auf einem ASUS Server gespeichert (Cloud Service). Ob man das möchte, muss jeder für sich selbst entscheiden. Zum erneuten Wiederabrufen der online gespeicherten Daten muss außerdem eine bestehende Internet-Verbindung vorhanden sein. Multimedia: Musik, Fotos & Videos Das ASUS Eee Pad Transformer bringt eine 5,0 Megapixel Kamera mit, die über keinen LED-Blitz verfügt. Da wir in Tablets keinen Ersatz von Foto-Kameras sehen, messen wir der Kamera daher weniger Bedeutung ein als bei einem Android Smartphone. Aufnahmen bei hellem Tageslicht sind beim Eee Pad Transformer aber durchaus zu gebrauchen – bei Dunkelheit macht es ohne Blitz sowieso keinen Sinn. Videos gibt das Trasnformer in Full HD (1920×1080 Pixel) wieder. Die 1,2 Megapixel Frontseiten-Kamera macht genau das was sie soll, nicht mehr und nicht weniger. Mit Android 3.0 (Honeycomb) hat Google einen neuen Musik Player eingeführt, der dem alten Player deutlich überlegen ist. Optional bietet der Android Market eine immense Auswahl hervorragender Musik Player. Unterwegs online gehen: Internet & Email Auf der Couch liegend surfen macht mit einem 10,1 Zoll großen Android Tablet Spaß, das ASUS Eee Pad Transformer macht da keine Ausnahme. Die gute Bildqualität, Flash 10.2 Unterstützung und der überarbeitete Android Browser sorgen für eine gute Darstellung von Websites und flotten Aufbau der Seiten. Emails können auf verschiedene Weisen (POP3, IMAP oder Exchange) abrufen werden. Alternative Email-Apps können im Android Market heruntergeladen werden (siehe: Die besten Email Apps für Android). Aber grundsätzlich ist das Eee Pad Transformer vollkommen ausreichend ausgestattet. Betriebssystem: Android 3.0 (Honeycomb) Das ASUS Eee Pad Transformer ist eines der ersten Android Tablets, das mit der speziell für den Tablet-Einsatz optimierten Android Version 3.0 (Honeycomb) ausgestattet ist (wie u. a. auch das Acer Iconia Tab A500). Dadurch verfügt das Tablet über die mit Android 3.0 eingeführte, neueste Version des Android Browsers, eine verbesserte Kamera- und Galeriefunktion und vieles mehr. Auch das Email- und Kontakt-Management sowie die Tastatur (die nun auch Copy & Paste beherrscht) wurden überarbeitet. Darüber hinaus arbeiten diverse Entwickler an neuen Android Apps (bzw. an aufgebohrten Versionen bestehender Apps), die Gebrauch von den neuen Möglichkeiten des Tablet-Screens und Android 3.0 (Honeycomb) machen. Das Angebot ist momentan zwar immer noch überschaubar, aber es erscheinen immer mehr spezielle Honeycomb-Apps im Market. Nützliche Programme: Android Apps Das ASUS Eee Pad Transformer bietet Zugang zum Android Market. Dort befindet sich ein Menüpunkt mit der Bezeichnung „Android for Tablets“. Das Angebot ist zum jetzigen Zeitpunkt noch immer etwas mager, füllt sich aber sukzessive immer weiter. Einige Apps präsentieren wir in unserer Auswahl der besten Honeycomb Apps für Android. Google selbst hat einige seiner Apps für Android 3.0 (Honeycomb) überarbeitet. Neben den bereits genannten neuen Versionen des Musik Players und Gmail hat man auch YouTube einem Facelifting unterzogen. Außerdem hat das Unternehmen ein paar neue Apps veröffentlicht, von denen wir einige bereits vor einiger Zeit kurz vorstellen konnten: Mit Google Body lässt sich beispielsweise die menschliche Anatomie erkunden. Movie Studio ist hingegen eine App zum Bearbeiten und Schneiden von Videos. Und dann gibt es noch Google Talk. Spiele-Freunde werden die Tegra Zone zu schätzen wissen. Hier findet sich eine steigende Anzahl von Spielen, die speziell für den Tegra 2 Dual Core-Prozessor optimiert wurden und oftmals eine bessere Grafik bieten (zur Liste der Tegra Zone-Spiele). Transformation zum Notebook Die spannendste Unterscheidung zu anderen bislang erhältlichen Tablets stellt beim ASUS Eee Pad Transformer die abgestimmte Ansteck-Tastatur dar. Zwar bieten auch andere Android Tablets wie das Motorola Xoom oder das Samsung Galaxy Tab die Möglichkeit, separat erhältliche Tastaturen an das Gerät anzudocken, allerdings stellt das Transformer die Funktion deutlich stärker in den Fokus. Daher hat die Tastatur auch ein paar Extras zu bieten, z. B. einen SD-Karten Reader. Dazu kommen ein Touchpad als Mausersatz, zwei USB-Steckplätze und ein Anschluss für Kopfhörer. Außerdem bringt die Tastatur einen eigenen Akku mit, der die Laufzeit des Tablets um bis zu sieben Stunden verlängert. Die vollständige Tastatur wurde um einige Funktionstasten erweitert. Während die Tastaturen bei den vorher genannten Beispielen bestenfalls als Gimmick gesehen werden können, bietet das ASUS Eee Pad Transformer so gut wie echtes Laptop-Feeling. Das liegt nicht nur an der vergleichsweise besseren Tastenpositionierung, sondern auch an der Bedienung des Tablets bei laufendem Notebook-Modus. Beim Samsung Galaxy Tab muss die Hand beispielsweise ständig zwischen Touchscreen und Tastatur hin- und herwechseln. Beim Transformer erfolgt die Bedienung während dieser Zeit mit der Maus – ein großer Vorteil. Unter dem Strich ist das Tablet aber trotzdem eher ein Laptop-Vertreter, aber kein Laptop-Ersetzer. |
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