Für sein ersten Android Tablet musste Toshiba zu Recht einige Kritik einstecken. Die Bedienung und Verarbeitung des Folio 100 waren kaum als unterdurchschnittlich zu bezeichnen. Mit dem Thrive erschien im Spätsommer 2011 das erste Honeycomb-Tablet des japanischen Unternehmens und soll vieles besser machen. Die technischen Daten stimmen soweit und bei der Anschluss-Vielfalt könnte Toshiba sogar gleich die Spitze übernehmen. Wie gut das Toshiba Thrive geworden ist, verrät unser folgender Test.
Bildschirm & Handhabung Toshiba hat sich beim Thrive für ein großes 10,1“ Display entschieden, das mit seiner Auflösung von 1280×800 Pixeln eine detailreiche Bildqualität darstellt. Auch die Farbwiedergabe wirkt realitätsgetreu und passend. Alles in allem kann das Thrive in dieser Disziplin vollauf überzeugen. Dafür ist das Tablet mit seinen 771 Gramm recht schwer und mit 1,60 cm ziemlich dick. Das Samsung Galaxy Tab 10.1 ist nur knapp halb so dick. Das Thrive lässt sich trotzdem gut in der Hand halten, aber für einige Personen könnte dies dennoch einen Minuspunkt darstellen. Die genauen Abmessungen des Toshiba Tablets betragen 27,20 x 17,54 x 1,51 cm. Der Touchscreen reagiert zumeist präzise auf Befehlseingaben mit dem Finger. Auch Multitouch-Befehle sorgen nur ganz selten für Mini-Pausen. Die Android-Oberfläche hat Toshiba unangetastet gelassen und lediglich einige Wallpapers ergänzt. Auf eine eigene Oberfläche verzichtet Toshiba völlig. Als störend können sich die etwas gehäufter Auftretenden Abbrüche von Apps auswirken, auch wenn sie sich im Rahmen halten. Eventuell kann Toshiba dies noch mit einem Update auf Android 3.2 (Honeycomb) bereinigen. Geschwindigkeit & Akkulaufzeit Wie viele andere aktuelle Android Tablets hat Toshiba sich beim Thrive ebenfalls für einen 1 GHz Dual Core Tegra 2 Prozessor von Nvidia entschieden. Dieser sorgt in Zusammenarbeit mit Android 3.1 (Honeycomb) für ein flottes Arbeitstempo. Allerdings hatten wir ab und zu mit automatisch schließenden Apps zu kämpfen, was bei anderen Honeycomb-Tablets verhältnismäßig seltener ein Problem ist. Das ist etwas verwunderlich, weil Toshiba die Android-Oberfläche so gut wie unangetastet gelassen hat. Die Akku-Laufzeit für die ununterbrochene Wiedergabe von Videos reiht sich ungefähr bei den anderen Honeycomb-Tablets der ersten Generation ein. Nach ca. 7 Stunden ist Schluss. Bei normaler Nutzung sollte man alle zwei Tage eine Neuaufladung des Akkus einplanen. Eine Besonderheit des Toshiba Thrive ist die Möglichkeit, den Akku leicht durch einen weiteren Akku ersetzen zu können. Dadurch steigt die Mobilität des Geräts an, allerdings sollten Käufer sich fragen, ob ein nicht sehr preiswerter Austausch-Akku lohnt. Anschlüsse & Speicher Bei der Vielfalt der Anschluss-Möglichkeiten lässt Toshibas Honeycomb-Tablet ordentlich die Muskeln spielen und bietet alles, was das Herz begehrt. Am rechten Seitenteil befinden sich die Lautstärkeregelung und die Powertaste zum Ein- und Ausschalten des Geräts. Eine weitere Taste sperrt auf Wunsch die automatische Bildschirm-Rotation. Auf der gegenüberliegenden Seite hat Toshiba den SD-Karten Slot untergebracht, der sogar richtige SD-Karten akzeptiert (und keine MicroSD-Karten verlangt). Auf der Unterseite befinden sich der Kopfhöreranschluss und der Anschluss für das Akku-Ladekabel. Hinter einer Klappe verbergen sich zusätzlich ein echter USB-Anschluss, ein HDMI-Port sowie ein MicroUSB-Port. Hier konnten uns natürlich vor allem die HDMI- und USB-Slots überzeugen. Beide funktionieren auch wunderbar. Das Toshiba Thrive gibt es in drei Ausführungen, bei denen sich die Kapazität des internen Speichers unterscheidet (8, 16 und 32 GB). Über den SD-Karten Slot und den USB-Anschluss lassen sich aber problemlos weitere Speichermedien anschließen, wodurch das Tablet in dieser Kategorie die bisherige Spitzenposition einnimmt. Speicherplatzprobleme sollten für keinen Thrive-Besitzer ein Thema sein. Multimedia: Musik, Fotos & Videos Das Toshiba Thrive bringt zwei Kameras mit: Eine 5,0 Megapixel Kamera auf der Rückseite sowie eine Frontseiten-Kamera für Video-Telefonate, deren Auflösung 2,0 Megapixel beträgt. Die Fotos der Rückseiten-Kamera sind grundsätzlich typische 5,0 Megapixel-Fotos, d. h. sie gehen bei ausreichender Helligkeit in Ordnung. Bei genauerer Betrachtung hat man aber schon bessere Fotos von 5,0 Megapixel Kameras gesehen. Im Notfall kann das Tablet immer mal als Fotokamera dienen, ansonsten sollte man – wie bei fast allen anderen Tablets auch – lieber ein Smartphone oder eine richtige Kamera verwenden. So sieht es auch bei der Videoaufzeichnung aus, die in HD-Qualität (720 Pixel) erfolgen kann. Die Ergebnisse sind aber mäßig. Die Frontseiten-Kamera für Video-Telefonate hingegen funktioniert gut. Die Lautsprecherakustik ist mittelmäßig – nichts besonders gut, aber auch nicht schlecht. Unter sattem Sound ist aber wohl etwas anderes zu verstehen. Neben dem Android Musik Player hat Toshiba einen eigenen Toshiba Media Player vorinstalliert. Welchen Player man bevorzugt, sollte man einfach ausprobieren. Weitere Alternativen lassen sich bei Bedarf im Android Market finden. Bei der Wiedergabe von Videos leistet sich das Toshiba Thrive keine Schwächen. Unterwegs online gehen: Internet & Email Momentan ist das Toshiba Thrive nur als WLAN-Variante erhältlich. Der Android Browser arbeitet sehr flott und zuverlässig, wenn auch nicht im Spitzenfeld der erhältlichen Android Tablets. Die Darstellung von Flash-Inhalten klappt tadellos, wobei sich auch die Flash 10.3 App von Adobe selbst ständig weiterentwickelt. Im Oktober soll das Flash 11 erscheinen und wird vom Toshiba Thrive ebenfalls unterstützt werden. Emails lassen sich auf verschiedene Weisen (POP3, IMAP oder Exchange) abrufen. Dies gelingt mit dem vorinstallierten Email Programm gut. Alternative Email-Apps können im Android Market heruntergeladen werden (siehe: Die besten Email Apps für Android). Betriebssystem: Android 3.1 (Honeycomb) Ausgeliefert wird das Toshiba Thrive mit Android 3.1 (Honeycomb). Ob es ein offizielles Update auf Android 3.2 (Honeycomb) geben wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sicher, aber grundsätzlich wahrscheinlich. Mit der speziell für Tablets entwickelten Android Version 3.0 (Honeycomb) hat Google u. a. einen komplett neuen Browser inkl. Tabbed Browsing eingeführt und viele weitere Apps deutlich verbessert. Dazu gehören der Musik-Player, das Email-Programm und vieles mehr. Die Zahl der speziell für den Einsatz auf Tablets mit Android 3.0 (Honeycomb) ausgelegten Apps kann sich mittlerweile durchaus sehen lassen und wird beinahe täglich noch größer. Viele Anbieter erfolgreicher Smartphone-Apps haben inzwischen auch Optimierungen für das größere Tablet-Display vorgenommen. Nützliche Programme: Android Apps Das Toshiba Thrive bietet Zugang zum Android Market mit seinen inzwischen knapp 300.000 Apps. Auch das Angebot mit speziell für Tablets erstellten bzw. optimierten Apps hat inzwischen stattliche Ausmaße erreicht und wächst beständig weiter. Einige dieser Apps präsentieren wir in unserer Auswahl der besten Android 3.0 (Honeycomb) Apps für Android. Google selbst hat einige seiner Apps für Android 3.0 (Honeycomb) überarbeitet. Neben den bereits genannten neuen Versionen des Musik Players und Gmail hat man auch YouTube einem Facelifting unterzogen. Außerdem hat das Unternehmen ein paar neue Apps veröffentlicht, von denen wir einige bereits vor einiger Zeit kurz vorstellen konnten: Mit Google Body lässt sich beispielsweise die menschliche Anatomie erkunden. Movie Studio ist hingegen eine App zum Bearbeiten und Schneiden von Videos. Und dann gibt es noch Google Talk. |
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